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Franz Joseph Battlogg

Franz Joseph Battlogg

– Chordirigent und Bergsteiger Als Sohn armer Bergbauern zu St. Bartholomäberg im Montafon am 6. Jänner 1836 geboren, besuchte er als begabter Bub das Gymnasium in Feldkirch und trat daraufhin in das Fürstbischöfliche Priesterseminar zu Brixen im Südtirol ein.

Anschließend studierte er in Innsbruck an der dortigen Universität Philosophie, wo er nach dreijährigem Studium die Doktorwürde erlangte, und zwar mit Auszeichnung und einstimmigem Applaus. Anno 1866 ließ er sich am sitz des Fürstbischofs zu Brixen zum Priester weihen. Seine erste seelsorgliche Berufsausübung führte ihn nach Gaschurn, und zwar als Kaplan, oder wie man hier sagt, als Frühmesser, ab Herbst 1866. Zwei Dinge beschäftigten ihn besonders: die Kirchenmusik und die Berge. Aus dem Gaschurner Volk heraus gründete er eine Gesangschule. Es wurde ein großer Chor und er erreichte damit nach wenigen Jahren bereits Resultate, die im weiten Umkreis allgemeines Aufsehen erregten. Zu seiner Zeit war das Dorf arm und das Geld reichte nicht einmal für eine Orgel in der Kirche. Doch dieser Mangel war, heute zurückschauend betrachtet, eigentlich ein Vorteil. Denn Franz Joseph Battlogg war dadurch gezwungen, seinen Chor à capella, ohne Orgelbegleitung singen zu lassen. Und so erreichte der Gaschurner Kirchenchor ein erstaunliches Können und einen Ruhm, der Freunde der Kirchenmusik aus Deutschland, der Schweiz, ja sogar aus England anzog, um in Gaschurn Orlando di Lasso, Antonio Lotti, Palästrina, Dowland und altenglische Madrigale singen zu hören. Und alle Mädchen und Frauen trugen damals die schöne Montafoner Tracht. Literarisch tätig war Battlogg auf den Gebieten Theologie, Schule, Musik, Touristik und Volksleben. Zahllos sind die Artikel, die er schrieb. Auch verfasste er biographische Arbeiten, denen geschichtlicher Wert zugesprochen wird. Eines seiner wesentlichen theologischen Werke waren die „Liturgischen Gesangsgebete beim Hochamte“. Ab 1878 übernahm er die Herausgabe und Redaktion der Zeitschrift Kirchenchor. 1882 ließ er sich nach Gurtis versetzen, wo er ebenfalls, wie in Gaschurn, musikalisch tätig war. 1892 ging er nach Frastanz in den Ruhestand. Nach einem erfüllten Leben starb Franz Joseph Battlogg am 9. September 1900