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Tanzlaube

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Die alte Gaschurner Tanzlaube

Seit alten Zeiten steht über den Wassern der Ill und dicht bei der Kirche die alte Tanzlaube des Dorfes Gaschurn. Hier vergnügte sich das Volk an Sonntagen und bei festlichen Anlässen nach der harten Arbeit, die der Bergbauer im steten Kampf mit den Naturgewalten zu verrichten hatte.

Die Mädchen in ihren schönen Montafoner Trachten trafen beim Tanz ihre Burschen und mancher Bund fürs Leben mag hier seinen Anfang genommen haben.

Doch waren die Tanzlauben in den Dörfern des Montafon nicht ausschliesslich dem öffentlichen Vergnügen gewidmet. Sie waren vielmehr auch Versammlungsort der Bürger, wenn diese sonntags von ihren verstreuten Einzelhöfen zur Kirche kamen. Da bot ihnen die Tanzlaube ein schützendes Dach vor den Unbilden der Witterung. Mancher Handel wurde unter ihrem Dach abgeschlossen. Man tauschte Meinungen und Erfahrungen aus, diskutierte die Gemeindeangelegenheiten und besprach die Preise der landwirtschaftlichen Produkte, die Alpwirtschaft und die Viehmärkte.

Nach dem Sonntagsgottesdienst war es der Brauch, dass der Dorfvorsteher dort seine Kundmachungen verlas, sowie die Verordnungen des Vogteiamtes der Herrschaft Bludenz, Sonnenberg und Montafon auf dem Schlosse zu Bludenz, und ab 1774 dann auch die Mitteilungen des Richters vom Montafon zu Schruns.

So diente die Tanzlaube jahrhundertlang dem Volke dieses Hochgebirgstales und sie sollte daher auch von künftigen Generationen in Ehren gehalten werden als Erinnerung und Dank an die Vorfahren, die dieses schöne Alpental durch ihrer Hände Fleiss zu dem machten, als das es uns heute erscheint.